Deutsches Rotes Kreuz
KV Rendsburg-Eckernförde
Ortsverein Eckernförde e.V.

 Was wird benötigt

 Für einen qualifizierten Patientencheck ist folgende Ausrüstung notwendig:

  • Rettungs(-Decke)
  • Einmalhandschuhe
  • Kleiderschere
  • Plastiktüte
  • Dokumentationsmaterial
 Eigene Sicherheit beachten
  • PSA muss angelegt sein
  • Infektionsschutz beachten (Schmuck, Uhren, Piercing, etc.)
 Ausbilder-Hinweis(e)
  • Der Patientencheck ist nur bei verunfallten Personen durchzuführen, die Notwendigkeit muss gegeben sein!
  • Bei bewusstlosen Personen ist die stabile Seitenlage durchzuführen, bevor die Tastuntersuchung vorgenommen wird
  • Kleidungsstücke und persönliche Gegenstände des Patienten werden dem weiterbehandelnden Personal mitgegeben (z.B. in einer Plastiktüte)

 

Die Arbeitsschritte

 (1) Erste Erkenntnisse

Gesamteindruck

  • Ort und Umfeld
  • Bekleidung des Patienten

Merkmale des Patienten

  • Körperposition
  • Geräusche (Atemgeräusch? Schreie? Stöhnen?)
  • Mimik / Gestik
  • Muskel- / Kältezittern
  • Puls
  • Hautbeschaffenheit (Aussehen, Temperatur, Schweißbildung, Gänsehaut
  • Besondere Geruchsbildung (Stuhl, Urin, Erbrochenes)
 (2) Weitere Schritte

 Anamnese

  • Der Helfer stellt sich vor.
    "Guten Morgen/Tag/Abend, mein Name ist ... und ich bin Sanitäter*In beim deutschen Roten Kreuz und jetzt für Sie da.
  • Bevor der Patientencheck durchgeführt wird, befragt der Helfer den Patienten, was genau passiert ist. Folgende Fragen können hierbei hilfreich sein.
    • Wie heißen Sie
    • Was ist passiert
    • Seit wann haben Sie diese Beschwerden
    • Wie ist das passiert
    • Was haben Sie gemacht, als die Beschwerden auftraten
    • Wenn Sie Schmerzen haben, wo sind diese genau und wie stark sind diese
    • Was lindert ihre Beschwerden
    • Bekommen Sie gut Luft
    • Haben Sie eine Erkrankungen am Herzen oder an den Atemwegen
    • Nehmen Sie regelmäßige Medikamente ein? Wenn ja, gegen welche Erkrankung
  • Hinweise von Umstehenden
    Wenn der Patient nicht oder scheinbar nicht richtig antworten kann, hilft eine Befragung von Zeugen, die nähere Informationen liefern könnten. Auch der Europäische Notfallausweis (ENA) kann hilfreiche Informationen liefern.
  • Patientencheck (einer verunfallten Person)
    Eine verunfallte Person wird von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Dabei wird der knöcherne Bewegungsapparat auf offensichtliche Fehlstellungen, abnorme Beweglichkeit/Nachgiebigkeit und schmerzhafte Stellen untersucht. Wunden können ebenso entdeckt werden. Um dies sicher durchführen zu können, besteht u.U. die Notwendigkeit, dass Kleidung entfernt oder ggf. aufgeschnitten werden muss
 Von Gesund nach Krank  Bei einseitigen Verletzungsmustern arbeitet man sich von der gesunden zur Kranken Seite hin, um den Patienten vorzubereiten
 Wer schreibt, der bleibt  Die Dokumentation aller Ergebnisse und Eindrücke im Patientenprotokoll sichert den Helfer ab und erlaubt eine konsequente Weiterbehandlung des Patienten bis in die Klinik.

 

Hier folgen die Maßnahmen zur Tastuntersuchung (Bodycheck)

 Keine Taten ohne Worte  Alle Maßnahmen am Patienten werden vorher geklärt und bedürfen der Zustimmung (Einwilligung) des Patienten. 
 Ausnahme: Bewusstlosigkeit
 Von Kopf bis Fuß Die Tastuntersuchung beginnt am Kopf des Patienten und arbeitet sich über Hals, Schultergürtel mit oberen Extremitäten, Brust/Bauch/Becken und untere Extremität vor. 
Bei kindlichen Patienten Patienten wird vom körperfernen Fußende her begonnen, um langsam die Angst vor Fremden und die Scheu (Intimsphäre des kindlichen Patienten) zu überwinden.
Bei jeder Berührung eurerseits achtet ihr auf den Patienten. Verzieht er eine Mimik? Schreit er?
 1 - Kopf  Kopf-/Schädelverletzung?
 Schädeldecke & Stirn abtasten. Schauen, ob dort Wunden sind oder ob sich Fragmente unnatürlich bewegen lassen
 2 - Augen  Schädel-Hirn-Trauma?
 Hat der Patient z.B. Einblutungen im Auge? Sind die Pupillen (vorerst) unauffällig?
 3 - Ohren  Schädelbasisbruch?
 Schau in die Ohren rein, wenn dort Blut herausfließt, kann es ein Schädelbasisbruch sein. 
 Wichtig: Der Kopf wird für den Bodycheck NICHT bewegt!
 4 - Mund  Fremdkörper? Erbrochenes? Blut?
 Schaue in den Mund hinein und suche Dinge, die dort nicht hingehören. Fremdkörper werden natürlich entfernt. Erbrochenes und/oder Blut werden abgesaugt.
 5 - Nacken  HWS-Verletzungen?
 Schaue ob du bei der HWS (Halswirbelsäule) abnormale Stellungen feststellst? 
 6 - Schulter  Liegt eine Schulterluxation oder sogar ein Schlüsselbeinbruch vor?
 7 - Brustkorb  Brustbein-/Rippenbruch?
 Hier wird kontrolliert, ob Knochenfragmente sich willkürlich bewegen lassen. 
 8 - Bauch  Abwehrspannungen?
 Hier tastet ihr die vier Quadranten ab und schaut ob dort eine Abwehrspannung oder Schmerzen erkennbar/merkbar sind. 
 9 - Becken  Beckenfraktur?
 Das Becken wird mit etwas kraft zusammengedrückt umzuschauen ob dort eine "Verschiebung" stattfindet. Gleichzeitig könnt ihr nähe Becken auch einen Tastbefund am Rücken machen um so Wirbelverletzungen auszuschließen.
 10 - Arme  Brüche?
 Taste beide Ober- und Unterarme ab um Brüche und/oder Fehlstellungen auszuschließen
 11 - Oberschenkel  Frakturen oder Rupturen
 Taste den gesamten Oberschenkel ab und auch das Knie. 
 12 - Unterschenkel  Frakturen oder Rupturen
 Taste ebenfalls den gesamten Unterschenk und auch das Sprunggelenk ab.
 13 - Beine   Beine bewegen
 Bewege zum Schluss noch einmal beide Beine (angewinkelt zum Patienten) Somit werden Becken- oder innere Beinverletzungen merkbar.

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