250 x zum hier essen

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Ein Flugzeug stürzt auf die Isarnwohld-Schule in Gettorf und explodiert. Mehrere Gebäudeteile der Schule geraten in Brand und sind stark einsturzgefährdet. Etliche Schüler werden vermisst. Dieses dramatische Szenario bildete am vergangenen Samstag die Grundlage für eine groß angelegte Feuerwehrübung mit rund 250 Einsatzkräften.

Verpflegung für KatSchutz-Einheiten

Die Mitglieder der Jugendfeuerwehren Gettorf und Revensdorf übernahmen die Rollen der Verletzten und verwandelten die Übung in ein erschreckend realistisches Erlebnis. Ihre Schreie, die sich mit den Sirenen der Einsatzfahrzeuge vermischten, klangen erschütternd echt. Neben der Bühne des Kultur- und Bildungszentrums (Kubiz) lag der 18-jährige Jens Haeese und krümmte sich vor Schmerzen. Ein Feuerwehrmann kämpfte sich zu ihm vor und sprach beruhigend auf ihn ein. Draußen rannten verzweifelte Eltern und Lehrer umher. „Wo ist meine Tochter? Ihr müsst sie suchen!“, flehte Tanja Tietje zwei Feuerwehrmänner an. Glücklicherweise wurde ihre Tochter Merle (17) nur leicht verletzt gefunden, während andere schlimmer betroffen waren. Der Pilot und der Copilot, die einzigen Insassen des abgestürzten Flugzeugs, waren tot.

Matthias Hoffmann und Ines Brockstedt von der DRK-Bereitschaft kümmerten sich um die Verletzten. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren waren erleichtert, dass Herbstferien waren und sich nur 30 Kinder, sechs Betreuer und der Hausmeister auf dem Schulgelände aufhielten. Die Vorstellung, was an einem normalen Schultag hätte passieren können, war beängstigend.

Doch nicht nur die Schule selbst war betroffen, auch die angrenzenden Wohngebiete wurden in Mitleidenschaft gezogen. In Absprache mit der Polizei veranlasste Ordnungsamtsleiterin Nina Michaely die Evakuierung von rund 1000 Menschen. Als Sammelpunkt wurde das Jaguar-Autohaus Kuntz im Gewerbegebiet festgelegt. Die Chefin der Ordnungsbehörde und die Polizei entschieden zudem, dass auch der Tierpark evakuiert werden musste. Die Tatsache, dass dort gerade ein großer Kunsthandwerkermarkt stattfand, erschwerte die Situation zusätzlich.

Eingespieltes Szenario für die Übung in Gettorf

Das Szenario für die Übung „Herbstwind“ wurde von Kay-Uwe Greggersen, dem stellvertretenden Leiter der 4. allgemeinen Feuerwehrbereitschaft des Kreises, ausgearbeitet. „Die Vorbereitung dauerte zwei Monate“, berichtete er. Die 4. und 5. allgemeine Feuerwehrbereitschaft waren die Hauptakteure der Übung, unterstützt von Fachberatern des Technischen Hilfswerks (THW) und des Löschzugs Gefahrgut (LZG). Die Gesamtleitung lag in den Händen von Lothar Jöns aus Loose, dem Kreisbereitschaftsführer der Feuerwehren im Katastrophenschutz.

Die Ziele der Übung waren vielfältig: Strukturierung des Einsatzraumes, Lagebeurteilung, Rettung und Versorgung von Verletzten, Brandbekämpfung, Kommunikation im Einsatz und Krisenintervention für Betroffene, Angehörige und Einsatzkräfte, erläuterte Pressesprecher Jürgen Beyer vom Kreisfeuerwehrverband. Gegen 13 Uhr kehrte in Gettorf wieder Ruhe ein.

Besonders hervorzuheben war die Zusammenarbeit der DRK-Bereitschaften Eckernförde und Kronshagen, die sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte und Beteiligten kümmerten. Seit 5 Uhr morgens waren sie auf den Beinen, um ein kräftiges Frühstück und ein herzhaftes Mittagessen für über 250 Personen zuzubereiten. Insgesamt waren sie rund 13 Stunden im Einsatz, um die Vorbereitungen, die Verpflegung selbst und die Nachbereitungen zu bewältigen.

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